Nationale Problemlösungen greifen in Zeiten fortschreitender Globalisierung zu kurz.
Die IG Metall fördert die internationale Zusammenarbeit von Belegschaften und starke gewerkschaftliche Partner in den anderen Ländern.
Kurz: eine grenzüberschreitende Solidarität.
Andreas und ich trafen uns mit Jochen Schroth, Leitung des Fachbereichs Transnationale Gewerkschaftspolitik, um aktuelle Themen und Herausforderungen zu diskutieren.
„Ein essentieller Schwerpunkt ist die menschengerechte Gestaltung der globalen Arbeitswelt!“
Jochen Schroth
Hier ein kleiner Ausschnitt von Projekten des Fachbereiches:
Auf gute Zusammenarbeit – weltweit! Die internationale Netzwerkinitiative der IG Metall
Die länderübergreifende Zusammenarbeit konzentriert sich auf sehr konkrete Arbeitsfelder und ergänzt so die Arbeit der „großen“ Gremien wie EBRs oder SE-Betriebsräte.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen:
So wurde eine bei Audi und bei Mercedes-Benz engere deutsch-ungarische Zusammenarbeit der Konkurrenzstandorte aufgebaut.
Bei Bosch hat eine spartenbezogene Arbeitsgruppe im EBR ihre Arbeit aufgenommen.
Bei Hewlett Packard wurde ein digitales Kommunikationstool entwickelt, mit dem die Gewerkschaftsvertreter bei HP (bzw. den Nachfolgeunternehmen) europaweit sicher Informationen austauschen.
Die deutschen John-Deere-Kollegen haben Kontakt zu ihren US-Kollegen aufgebaut.
Bei Siemens wurden Kontakte zu Gewerkschaften an Siemensstandorten in Indien, USA und China hergestellt, um so mit ihnen gemeinsam die Globale Rahmenvereinbarung umsetzen zu können.
Bei Airbus werden Vertrauensleute und Aktive zielgerichtet in die Arbeit des SE-BR einbezogen.
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)
Am 11. Juni 2021 wurde das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) vom Bundestag beschlossen. Das Gesetz markiert einen längst überfälligen Paradigmenwechsel, wenn es um die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten deutscher Unternehmen geht: Von der unternehmerischen Freiwilligkeit hin zu gesetzlich verbindlichen Regelungen. Auch wenn das LkSG nicht in allen Punkten unseren Anforderungen entspricht, ist damit ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu gerechteren Arbeitsbedingungen unserer Kolleginnen und Kollegen in den internationalen Lieferketten deutscher Unternehmen endlich getan.