Fear and Loathing in Glasgow! Das Abenteuer von Heli beginnt!

Hallo!

Dieser Blog wird im gewerkschaftlichen Du verfasst. Ich lasse Euch ein bisschen an meinem Europapraktikum Teil haben. Ist auch gut so, denn ich war noch nie für 1 Monat, alleine, ohne meine Familie oder Freunden in einem fremden Land. Ihr wisst schon, geteiltes Leid ist halbes Leid.

Jeder der mich kennt weiß, dass ich kein Problem habe, mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Doch trotzdem verspürte ich schon Tage vor dem Abflug das Gefühl, dass ich Wien vermissen werde. Besonders meinen Sohn, welchen ich fast jeden Tag persönlich ins Land der Träume begleite. Doch die Aussicht auf „einmal ausschlafen zu können“, weckte in mir dann doch ein bisschen Mut mich in dieses „Abenteuer“ zu stürzen. Jeder, der ein Elternteil ist, versteht, was ich meine.

Ehrlich, ich war nicht gerade motiviert, meine Reise Richtung Glasgow anzutreten. Und diese Motivation blieb leider auch in den ersten Tagen meines Europapraktikums in meiner Reisetasche. Eigentlich habe ich meinen Blog anders gestalten wollen. Ich wollte mit einem Schock-Moment beginnen, ja es gab am ersten Tag schon einen Schock-Moment, da es aber länger als gedacht dauerte, bis sich die Situation gebessert hat, habe ich mich entschieden noch zu warten. Denn was wäre das Ergebnis meines Schock-Blogs gewesen? Vielleicht hätten sich Banu und Martin sofort mit der Botschaft in Glasgow in Verbindung setzten müssen. Spaß beiseite. Ihr merkt, ich mach meinen Blog im „Freewriting-Style“. Ich lasse einfach meinen Gedanken freien Lauf und hoffe euch damit zu unterhalten.

Also, ich weiß genau, was du lesen willst. Etwas über den Schock-Moment! Wer mag sich nicht am Unglück der andern ergötzen? Die Leute in Glasgow auf keinen Fall. Trotz all der Negativität der ersten Tage, bekam ich von jeden Schotten, den ich angesprochen hatte sofort Hilfe und Support.

Um etwas klarzustellen: Meine Meinung zu den gewerkschaftspolitischen Themen in Schottland wirst du im ersten Blog nicht finden. Also möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Lesern, die kein Interesse an etwas Unterhaltung haben, verabschieden. Was? Du bist noch hier? Na gut, selber Schuld.

Der Schockmoment

Alle die jetzt denken ich habe einen Tag im Gefängnis verbracht werden jetzt zum Glück enttäuscht. Also ich bin am Ersten Mai, einem verregneten Tag, angekommen. Nachdem ich erfahren habe, dass Montag ein Feiertag ist, war ich ein bisschen enttäuscht, da es sich für mich wie ein verlorener Tag angefühlt hat. Im Hotel angekommen sagt mir der nette Herr an der Rezeption, dass ich noch 2 Stunden warten muss bis ich mein Zimmer beziehen kann. Ich dachte mir „egal mach das beste draus“. Somit gleich in die City, um eine SIM-Karte zu kaufen. Warum braucht der Heli eine SIM-Karte? Ganz einfach, Schottland ist nicht in der EU und somit habe ich in meinem Handy Vertrag kaum Internet in Glasgow. Also so weit, so gut, endlich eine SIM-Karte (Unlimited für 35 Pfund) gekauft, ein bisschen in der Stadt herumspaziert. Fällt dir was auf? Es ist Sonntag der Erste Mai und ich kann ohne Probleme, da wirklich JEDES Geschäft offen hat, mein letztes Erfordernis für ein tolles Praktikum besorgen.

Dann bin ich endlich um 17:00 Uhr im Hotel angekommen und habe mein „Zimmer“ bezogen. Ich möchte mich jetzt nicht zu den Umständen äußern, die zu dieser Wahl des Schlafplatzes geführt haben, aber das Zimmer war der erste Schock. Doch ein Problem kommt selten alleine. In meinem Fall waren es drei Schocker.

Ich fing an nervös zu werden als ich beim Wechseln der SIM-Karte kläglich scheiterte, da das kleine Fach nicht aufging. Dann bemerkte ich, dass mein Laptop keinen Akku hat. Der Beginn des Dramas. Ich hatte nicht an einen Adapter gedacht. Weder ich noch einer der ca. 100 Personen, mit denen ich über mein Praktikum gesprochen habe, hatte daran gedacht oder mich darauf hingewiesen. Also 20 Minuten bevor die Shops zu machen (plus Feiertag am nächsten Tag) am Weg um einen Adapter und vielleicht Hilfe bei meinem Handy Problem zu bekommen. Ohne Google Maps. Also auf „Oldschool“. Mit den Leuten sprechen. Da der schottische Dialekt einem jedoch einiges abverlangt, war es ziemlich mühsam.

Trotzdem wurde ich fündig. Aber leider nur was meinen Internetzugang betroffen hatte und das auch nur zum Teil. *Trommelwirbel* Jetzt kommt die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

Bedauerlicherweise konnte keiner, der sehr netten Mitarbeitern (in den gefühlten 10 Shops!) meine SIM-Karte herausbekommen. Der Verkäufer war schon leicht nervös, da der Zeiger kurz vor 18 Uhr schlug. Also hatte ich eine schwerwiegende Entscheidung zu fällen.

Ja ich habe mir tatsächlich ein Handy gekauft !!!!!!!! , um mit Google Maps durch die Fremde navigieren zu können. Es war sehr billig, um es einmal nett zu beschreiben. Kennt ihr die Situationen, welche rückblickend durch eine andere Entscheidung vermieden werden hätte können? Das war so eine Situation. Aber das sollte ich erst zu einem späteren Zeitpunkt bemerken.

Die nächsten Tage

..die nächsten Tage waren von Treffen mit Vertretern der schottischen Gewerkschaftsbewegung geprägt. Ich besuchte sämtliche Streiks und habe mich mit einigen Vertretern der 48 Gewerkschaften getroffen. Alle fachlichen Details kann man meinem Bericht entnehmen. Eigentlich soll mein Blog der Unterhaltung dienen. Zum Glück verliefen die folgenden Tage positiv. Positiv….? Ah! Wie oben erwähnt, möchte ich diesen Blog als „Freewriting“ -Projekt gestalten. Somit habe ich den erschreckendsten Part meines Praktikums nur kurz erwähnt. Einer der wichtigsten Faktoren eines Praktikums. Die Wohn- bzw. Übernachtungssituation. Unten auf dem BB (Bild des Blogeintrags) sieht man meine Zugangskarte, den Adapter und mein neues Handy.

Falls es euch Spaß gemacht hat, dann schaut auch beim nächsten Mal wieder rein. Passt auf euch auf. Bis bald.

LG und Cheers

euer Heli.