Mein ver.di Tagebuch

Liebes Tagebuch !

Vier Wochen hast du mich täglich bei meiner ver.di Arbeit begleitet

Dietmar hat dich am 1.Arbeitsplatz zu mir ins Büro gebracht.

Seitdem warst du meins.

Du hast mich in irrsinnig, viele Sitzungen/Tagungen /ver.di Besprechungen usw. begleitet.

Alles wurde notiert .

Viele Info Zetteln kleben in dir .

Warst du einmal nicht in meiner Tasche ,war ich sehr beunruhigt .

Wo du bist!

Jetzt sind wir beide gemeinsam von Berlin nach Österreich zurück gekommen.

Meine Bilder, Gedanken und du mein liebes ver.di Tagebuch helfen mir tolle Erinnerungen von Berlin fest zu halten.

DANKE

ARMUT/OBDACHLOSIGKEIT, U-BAHN/S-BAHN

Hmmm , ich sitze hier und überlege was soll ich schreiben , den ich bin sprachlos .

Ich dachte immer Brüssel ist schlimm betroffen , aber da habe ich mich sehr getäuscht.

Berlin trifft es noch viel härter . Das schlimmste , es gehört hier zum täglichen Altagsleben dazu.

Montag Früh am Weg zu ver.di . Unter der Zugbrücke ,liegen mehrere Menschen nebeneinander. Ein Mann auf einer alten verdreckten uralten Matratze ,der andere hatte nur zwei Decken unter sich und mit irgendeinen Lumpen zugedeckt .Und doch, jeder war für sich .

Abends :Heimfahrt mit der U8 , ein Mann im Alter ca. 45 Jahren setzte sich mit einem großen Sack neben mich. Es schepperte dauernd , ich bemerkte er hatte Flaschen drinnen.

Er nickte alle paar Sekunden in den Schlaf ein, kippte immer zu meiner Schulter hinueber .Es war ihn sehr unangenehm. Er war echt müde.

Es war ein Flaschensammler. In Berlin gibt es viele davon.

Überall in den Parks, bei Lokalen, bei Mistkübeln usw. waren viele Obdachlose .Aber auch Pensionisten (weiblich u. männlich) die sehr wenig Pension hier haben. Sie sind gezwungen hier , Flaschen zu sammeln .Menschen die in Parks/Wiesen sitzen und gemütlich ihr Bier trinken, bringen automatisch den Flaschensammlern die Flaschen . Das finde ich echt toll und solidarisch.

Neuer Tag : Dienstag Früh, neues Highlight in der U7.Neben mir ein junger verschlafener Mann steigt aus ich rutsche auf seinen Sitzplatz weiter. Es vergehen Minuten, es kommt plötzlich Musik , mein Handy ist aber abgedreht .Nach einigen Minuten wieder, bei meinem Sitz vibriert es plötzlich .Hmmmm oije ein Handy ! „Es ruft wer an“! Ich hebe ab, es war der junge verschlafene Mann, der sein Handy suchte. Treffpunkt ausgemacht zur Übergabe. 10 Minuten vergingen ,komplett munter und verschwitzt kam er angerannt . In 20 Minuten begann eine wichtige Prüfung für Ihn. Es wird knapp für ihn, unsere Wege trennten sich schnell.

Martina schmunzelt immer, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, denn ich erzähle Ihr jeden Tag neue Geschichten aus der U-Bahn/S-Bahn .

2. Arbeitstag ,Mittagspause : Da dachte ich mir ich nutze die Pause und schaue mir die Umgebung bei ver.di an . Eine tolle Kirche, die St. Thomas Kirche . Im Inneren spürt man richtig, das eine sehr bewegende Geschichte dahinter steckt. Um die Kirche liegen leider auch sehr viele Obdachlose mit ihren Hab und Gut.

Direkt bei der Berliner Mauer ,der Spree entlang ein toller Park mit blühenden Bäumen ,faszinierend . Armut regiert auch hier . Menschen mit Zelten die kein Zu Hause haben . Die Atmosphäre dort ist sehr erdrückend und bedrückend.

Das U-Bahn fahren ist in Berlin sehr bunt . Man spürt in Berlin, wenn man durch die Straßen und Gassen schlendert, eine gewisse Freiheit .

Obdachlose (weiblich und männlich) die mit Ihren zerknautschten Bechern , täglich in der U-Bahn unterwegs sind und nach Geld fragen. Manche singen , einige tragen Gedichte vor.. usw… usw.. Es gibt jeden Tag sehr bewegende Situationen in den öffentlichen Verkehrsmitteln ,eigentlich in der ganzen Stadt unterwegs zu sein , ist sehr abenteuerlich. Bilder, Musik, Gerüche prägen sich ein.

Seit Tag 1 sehe ich 3 Obdachlose täglich .Einer unter der Schnellbahnbrücke Charlottenburg und zwei direkt am Kurfürstendamm. Ein Wahnsinn ! Sie liegen mitten am Gehweg , fast schon bei der Gehsteigkante zur Fahrbahn. Sie liegen am Boden auf einer Decke und eine Decke über den Kopf zugedeckt. Ihre zersausten verklebten Haare gucken hervor. Ich schätze im Alter zw. 30 und 60 Jahre. Der Ältere sitzt hin und wieder im Rollstuhl oder auf der Bank. Der andere gleich daneben am Boden. Mitten am Gehweg. Leute mit dicken fetten Einkaufsackerln gehen vorbei. Es wird gegessen ,getrunken und gefeiert ,daneben.

Es sind traurige Momente aber die pure Realität in Berlin.

MEINE REISE NACH BERLIN

Endlich ist es so weit, das Europapraktikum.

Wie ist es, wie wird es sein, was wird passieren usw. Viele Gedanken, aber noch keine Antwort in Sicht. Egal, denke ich, lass dich auf das Abenteuer ein, es wird schon gut gehen.

Ankunft Flughafen Wien kalt und verregnet .

1 riesiger Koffer, 1 Trolley als Handgepäck , 1 Rucksack voll gefüllt, meine Umhängetasche und Ich.

1. Weg AUA Schalter suchen, denn ich will meinen riesigen Koffer los werden. Angekommen beim Selbst-check-in Bereich für den Koffer, mit viel Kraft schaffte ich ihn auf die Waage und mich traf der Schlag.

Das Gewicht meines Koffers ist zu viel, nicht ein bisschen zu viel sondern viel zu viel.

Gut das mein Mann noch mit den Auto da ist, den ich muss Gewicht loswerden. Also alles retour zum Auto und auspacken.

Hmmmm nur welche Kleidung lasse ich da.

Das Wetter um diese Jahreszeit spielt ja verrückt, deshalb brauche ich Kleidung für mehrere Jahreszeiten.

2. Versuch, diesmal ging ich aber zu dem Schalter, wo das Flughafenpersonal den Koffer abwog und eincheckte.

Die Dame war sehr nett und meinte, das schaut nicht gut aus, wir müssen noch Gewicht verlieren, sonst müssen sie Frachtkosten bezahlen.

Nochmals Gewicht verloren.

3. Versuch und jipiiii der klappte. Ich war genau bei 32 kg.

Das nennt man nur mehr „Übergepäck“ und der Spaß kostete mich nur mehr 50 Euro .

Kurzer schneller Abschied meines Mannes und einige Krokodilstränen kullerten meinem kleinen Sohnes die Wangen hinunter. Unsere Wege trennen sich ab nun ein Monat.

Los gehts, das Abenteuer kann beginnen.

Menschenmengen bei meinem Gate, ich dachte mir die sollen alle in den Flieger nach Berlin.

Na bumm ?

Endlich zu meinen reservierten Fensterplatz gekommen, war dieser schon von einer Blondine belegt worden. Ich ließ ihr die Freude. So wenig Platz wie hier im Flieger ist, bin ich mit dem Gangsitz viel besser dran .

Neues Problem! Kein Platz mehr im ganzen Flieger um meinen Trolley zu verstauen, alles voll.

Ich quetschte diesen unter den Sitz meines Vorgängers. Mein Sitznachbar der Begleiter der Blondine war echt arm. Ca. 1,90m groß, er wusste nicht wohin mit seinen langen Beinen.

Er litt, ich litt, da ich meine kurzen Stummelbeine auf den Trolley stellte, der Rucksack zwischen meine Beine, meine Umhängetasche um mich, AIRBAG überall.

Geschafft, Landung in Berlin, raus aus dem Flugzeug, hin zum Fließband, Koffer holen.

1. Blick um mich herum, hier trägt fast niemand Maske.

OK, dachte ich mir anderes Land andere Regeln, na dann schauen wir mal weiter.

Dann kam mein Sonnenschein „Martina“ Schulkollegin und Mietbewohnerin unserer angemieteten Airnb Wohnung zu mir.

Toll alles klapp „I am very happy“.

Nächstes Problem Taxi zu finden, der alle unsere Koffer ins Auto verfrachtet.

Da stand er, ein netter Mann mit ausländischen Wurzeln und meinte „Null problemo“, LADYS.

Nächstes Problem, eine Demo.

Fahrradfahrer blockieren die Autobahn, Polizei sperrt ab, Umfahrung notwendig. Ohje wir kommen zu spät .

Juhuu geschafft, rechtzeitig angekommen, Haus Nr. 8, fantastisch. Die Wohnungsvermieterin öffnete das Haustor und empfing uns sehr herzlich.

Da war er – der Lift, klein, alt, abenteuerlich. Ich quetschte mich mit allen unseren Koffern hinein und hoffte das ich oben gut ankam. Schlüsselübergabe erfolgreich gewesen.

Vermieter gingen, Blick zu Martina, ein Lächeln wir klatschen uns gegenseitig ab und sagten beide, „ALLES RICHTIG GEMACHT“, geile Wohnung .