ARMUT/OBDACHLOSIGKEIT, U-BAHN/S-BAHN

Hmmm , ich sitze hier und überlege was soll ich schreiben , den ich bin sprachlos .

Ich dachte immer Brüssel ist schlimm betroffen , aber da habe ich mich sehr getäuscht.

Berlin trifft es noch viel härter . Das schlimmste , es gehört hier zum täglichen Altagsleben dazu.

Montag Früh am Weg zu ver.di . Unter der Zugbrücke ,liegen mehrere Menschen nebeneinander. Ein Mann auf einer alten verdreckten uralten Matratze ,der andere hatte nur zwei Decken unter sich und mit irgendeinen Lumpen zugedeckt .Und doch, jeder war für sich .

Abends :Heimfahrt mit der U8 , ein Mann im Alter ca. 45 Jahren setzte sich mit einem großen Sack neben mich. Es schepperte dauernd , ich bemerkte er hatte Flaschen drinnen.

Er nickte alle paar Sekunden in den Schlaf ein, kippte immer zu meiner Schulter hinueber .Es war ihn sehr unangenehm. Er war echt müde.

Es war ein Flaschensammler. In Berlin gibt es viele davon.

Überall in den Parks, bei Lokalen, bei Mistkübeln usw. waren viele Obdachlose .Aber auch Pensionisten (weiblich u. männlich) die sehr wenig Pension hier haben. Sie sind gezwungen hier , Flaschen zu sammeln .Menschen die in Parks/Wiesen sitzen und gemütlich ihr Bier trinken, bringen automatisch den Flaschensammlern die Flaschen . Das finde ich echt toll und solidarisch.

Neuer Tag : Dienstag Früh, neues Highlight in der U7.Neben mir ein junger verschlafener Mann steigt aus ich rutsche auf seinen Sitzplatz weiter. Es vergehen Minuten, es kommt plötzlich Musik , mein Handy ist aber abgedreht .Nach einigen Minuten wieder, bei meinem Sitz vibriert es plötzlich .Hmmmm oije ein Handy ! „Es ruft wer an“! Ich hebe ab, es war der junge verschlafene Mann, der sein Handy suchte. Treffpunkt ausgemacht zur Übergabe. 10 Minuten vergingen ,komplett munter und verschwitzt kam er angerannt . In 20 Minuten begann eine wichtige Prüfung für Ihn. Es wird knapp für ihn, unsere Wege trennten sich schnell.

Martina schmunzelt immer, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, denn ich erzähle Ihr jeden Tag neue Geschichten aus der U-Bahn/S-Bahn .

2. Arbeitstag ,Mittagspause : Da dachte ich mir ich nutze die Pause und schaue mir die Umgebung bei ver.di an . Eine tolle Kirche, die St. Thomas Kirche . Im Inneren spürt man richtig, das eine sehr bewegende Geschichte dahinter steckt. Um die Kirche liegen leider auch sehr viele Obdachlose mit ihren Hab und Gut.

Direkt bei der Berliner Mauer ,der Spree entlang ein toller Park mit blühenden Bäumen ,faszinierend . Armut regiert auch hier . Menschen mit Zelten die kein Zu Hause haben . Die Atmosphäre dort ist sehr erdrückend und bedrückend.

Das U-Bahn fahren ist in Berlin sehr bunt . Man spürt in Berlin, wenn man durch die Straßen und Gassen schlendert, eine gewisse Freiheit .

Obdachlose (weiblich und männlich) die mit Ihren zerknautschten Bechern , täglich in der U-Bahn unterwegs sind und nach Geld fragen. Manche singen , einige tragen Gedichte vor.. usw… usw.. Es gibt jeden Tag sehr bewegende Situationen in den öffentlichen Verkehrsmitteln ,eigentlich in der ganzen Stadt unterwegs zu sein , ist sehr abenteuerlich. Bilder, Musik, Gerüche prägen sich ein.

Seit Tag 1 sehe ich 3 Obdachlose täglich .Einer unter der Schnellbahnbrücke Charlottenburg und zwei direkt am Kurfürstendamm. Ein Wahnsinn ! Sie liegen mitten am Gehweg , fast schon bei der Gehsteigkante zur Fahrbahn. Sie liegen am Boden auf einer Decke und eine Decke über den Kopf zugedeckt. Ihre zersausten verklebten Haare gucken hervor. Ich schätze im Alter zw. 30 und 60 Jahre. Der Ältere sitzt hin und wieder im Rollstuhl oder auf der Bank. Der andere gleich daneben am Boden. Mitten am Gehweg. Leute mit dicken fetten Einkaufsackerln gehen vorbei. Es wird gegessen ,getrunken und gefeiert ,daneben.

Es sind traurige Momente aber die pure Realität in Berlin.