Nach über einer Woche endlich der erste wirklich schöne, sonnige Tag in Bozen. Ich kann das Büro heute früher verlassen. Was bietet sich da besser an, als in die Rittenbahn zu steigen und einfach aufi aum Berg zu fahren.
Gesagt, getan. Das Ticket ist gekauft. Die Gondel bestiegen, das flaue Magengefühl inklusive. Ich komme in Oberbozen an. Sechs grad kühler, einfach herrlich!
Ich entscheide mich für den Siegmund-Freud-Panoramaweg nach Klobenstein. Gut 1,5 Stunden werde ich unterwegs sein. Es braucht nur wenige Minuten bis sie rechts neben mir auftauchen – die Dolomiten. Es ist wunderschön. Klare Sicht. Weite, schneebedeckte Felsen. Ein wahnsinns Panorama.
Aber nicht nur wunderschöne Berge entdecke ich, auch allerhand südtiroler Flair fange ich ein auf meinem Weg. Am Ende lande ich in Klobenstein. Ein ordentlicher Kaffee zur Belohnung. Zurück gehts mit der Schmalspurbahn, wieder mit Blick auf die zauberhaften Bergspitzen.
Ain’t no valley low enough…
Freitag Frühschluss. Ich habe Zeit, bis mein Gast um 20:00 Uhr mit dem Zug ankommt. Also erkunde ich Bozen und schau mir an, wie sichs im Etsch- bzw. Eisack-Tal so lebt. Ich starte mit einem festlichen Mittagessen, bevor ich die Gassen entlangschlendere. Nach wenigen Querstraßen komme ich am archäologischen Museum vorbei. Ötzi – warum eigentlich nicht.
Nur wenige Menschen sind unterwegs zwischen den Exponaten und den Infoschirmen. Ich habe Platz und Zeit, alles genau zu begutachten. Sogar beim Guckloch zu Ötzi kann ich minutenlang stehen und sogar seine Tattoos ganz genau studieren.
Nachdem ich einiges gelernt habe, marschiere ich weiter in Richtung Talfer – dem Fluss, der sich von Norden durch das Tal zieht und mit der Eisack seit jeher wichtige Wasserquelle für die Stadt ist.
Hier hat man entlang des Flusses viele Grünzonen und Freizeitanlagen für die Bevölkerung geschaffen. Park, Trampolinplatz, Skaterpark, weite Wiesen, … alles, was der Seele gut tut.
Dazu gehört natürlich auch eine Kaffeepause am späten Nachmittag und ein Besuch im bekannten Loacker-Shop – quasi das südtiroler Pendant zu Manner.
Jetzt noch einen gemütlichen Umtrunk in einer netten Bar und ab zum Bahnhof, den Besuch abholen. Das Wochenende kann beginnen.
Ain’t no river wide enough…
Schließlich zieht es uns (meinen Besuch und mich) Richtung Süden, die Etsch entlang, bis zum Gardasee. Entgegen der Wetter-App haben wir einen großartigen Sommertag.
Von Malcesine geht’s mit der Fähre rüber nach Limone, dem ersten großen Zitronenanbaugebiet Italiens. Noch heute finden sich zahlreiche Zitronenbäume in dem kleinen, entzückenden Örtchen. Nach einem feinen Mittagessen mit Fischen aus dem See und einer ausgiebigen Tour nehmen wir die Fähre zurück nach Malcesine.
Das Schicksal bietet uns direkt von der Fähre runter einen Tisch direkt am Wasser an. Dankend nehmen wir Platz und verweilen bei Kaffee und Sommerumtrunk eine ganze Weile.
Wir kommen dann doch noch einmal in die Gänge und erkunden noch ein wenig die Gassen von Malcesine. Noch ein paar Fotos vom und mit dem See und dann geht’s nach einem schönen Abendessen gemütlich zurück nach Leifers ins Quartier.
Was für ein Tag – fast zu kitschig, um wahr zu sein.